Text 212/217

Titel
Wolkenzüge
Der Text
Schau´ ich den Wolken nach
wird Höhe leicht zu Nähe
es werden Laute um mich leis´ und schwach
stattdessen Vergessenheit
und Traum bei Tag

Sonst fern, sind sie mir heut´so nah
in ihrer Art zu fliehen
wo gestern war, sind sie längst nicht mehr da
wo zieh´n sie hin
darf ich mit ihnen ziehen?

Mit dir, da oben, ja du mit deinen Fransen
da ging ich gern, so schnell wie du es mir befiehlst
ergäbe mich mit dir zu fernen Landen
nimm mich doch mit
wohin du willst

Wär´ selbst zwar nicht mehr da
wo ich geboren, wo all´ was Leben hieß
dennoch fühl´ ich mich unverloren
mit dir, du Fransenlieb
der sich dem Wind ergibt

Vielleicht lässt du mich fallen
wenn ich dir schwer geworden bin
dann stünd´ ich wieder auf trotz allem
und ginge heim dorthin
und ließ dich weiter zieh´n

Vielleicht würd´ ich noch hinter dir her schauen
den kurzen Traum in deinen Nebeln träumen
vielleicht ein kleines Schloss für einen Tag uns bauen
und nichts und niemanden versäumen
nur staunend weit nach oben schauen.
Typ
Gedicht
Autor
Burkhard Jysch
Buck Jysch
Veröffentlichung erlaubt (nach Rücksprache)