Text 148/218

Titel
Pfingsten
Der Text
Alles ist auf
nichts schläft
selbst die Katze
hofft am hellen Tag auf Mäuse
Maikäferknabbern an grünweichem Laub
ein Ständchen der Feuerwehr schon am frühen Morgen
geschmückte Leiterwagen mit bunten Fähnchen
Sonne wärmt das sprießend Gras
Kühe jagen sich durch Weiden
Spechte trommeln auf Rinden
es riecht nach vollem Tag
nach vollem Leben
nichts schläft
alles ist auf.

Aus dem nahen Dorf
quellen sie heran, zu Fuß, per Rad
besetzen Tisch und Stühle unterm blühend Apfelbaum
ein Wurst zwei Schinken, Bommerlunder und drei kalte Bier
weiße Schürzen winken, Mädchenhände halten
volle Tabletts über allem Trubel, fliegen dahin
Küche, Tresen, Garten, glühend Wangen
und der dicke Wehrmann ist schon voll
warum kann´s nicht Morgen bleiben
ewig blühend Apfelbaum
spät am Abend jedoch
nur noch Spuren
Pfingsten wo
bist du?
Typ
Gedicht
Autor
Burkhard Jysch
Buck Jysch
Veröffentlichung erlaubt (nach Rücksprache)