Text 154/218

Titel
Requiem
Der Text
Noten ahnen das Ende der Reihe
bevor sie noch als Zweige voller Hoffnung
auf das nächste Blatt fallen
den Notenschlüssel des Lebens umarmend
als halbe Töne in Moll schon sich lösend vom Blatt
von der Sehne des Geigenbogens
dem Anschlag des Fingers auf der Tastatur des Flügels
der selbst schon dabei,
in die Luft sich zu erheben
aus der es kein Zurück
zur Erde, zum Festen mehr gibt

Und schon beschwingt von der Endgültigkeit
sich über den Stein erheben
auf dem der Name der deine ist
durch die Zeit bemoost
kaum noch lesbar -
eine Ahnung,
die voller Hoffnung und Lachen durchs Leben schritt
und flatternd einem Falter gleich
dem Herbst, dem Requiem hin zuschritt
dessen Töne du selbst nicht mehr hörst
doch denen, die nahe dir waren
ihre Tränen erlauben
für dich, mein Lieb,
ganz zu sein.
Typ
Gedicht
Autor
Burkhard Jysch
Buck Jysch
Veröffentlichung erlaubt (nach Rücksprache)