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Titel
Die Gardine Teil2
Der Text
Sie hatten sich aufs Rad gesetzt und als Sportler ein paarmal den Weg befahren, der zum Haus führte und wieder zurück zur Hauptstraße. In dieser spärlich befahrenen Gegend waren sie nur wenig aufgefallen. Mit dem Feldstecher vom Wald aus bekamen sie heraus, wer es wann bewohnte, wer kam und fuhr, wann das Licht gelöscht wurde am Abend. Jetzt standen sie mitten in der Nacht vor der rückwärtigen Eingangstür. Das Licht im Obergeschoss war längst erloschen, als sie den Kuhfuß ansetzten, um die hintere Tür aufzuhebeln.

Schnell schlüpften sie in den Wohnraum, der noch immer die Wärme des Hauses trug, das anscheinend üppig ausgestattet auf Beute schließen ließ. Auch wenn sie diesen Moment schon oft erlebten, war es immer wieder pures Adrenalin, das durch die Adern schoss, wenn sie "Neuland" betraten. Gesteigert auch dadurch, dass sie von der Person wussten, die im Obergeschoss einen tiefen oder flachen Schlaf hatte.

Ihre Taschenlampen waren derart manipuliert, dass sie nur einen Schlitz Licht durchließen, der auf das gerichtet war, was sie durchwühlen würden, um an Schmuck oder Bargeld zu kommen. Nichts wussten sie von der Gardine im Obergeschoss, die sich in dem Moment bewegte, als sie die Tür für einen Moment öffnen mussten, um hinein zu gelangen. Und nichts darüber, dass sie entdeckt wurden.....

In den Manteltaschen lagen die Kabelbinder, Paketklebeband neben dem Fleischer Messer mit festem Griff. Man musste vorbereitet sein, der Plan große Beute zu machen, und unerkannt zu entkommen musste gelingen, das Risiko schien gering. Als im Untergeschoss nichts Wertvolles in den Schubladen entdeckt wurde, wandten sie sich dem ersten Stock zu, in dem sie das Schlafzimmer zu Recht vermuteten. Das Zimmer, in dem sie häufig fündig wurden...

Einer betrat die Wendeltreppe, als ein Handy zwitscherte, das auf dem Küchentisch lag. Augenblicklich schaltete der Einbrecher die Lampe aus und wartete auf das, was kommen würde......
Typ
Kurzgeschichte
Autor
Burkhard Jysch
Veröffentlichung erlaubt
Ja