Der Text
Der verschneite Garten
Der Schnee war von der Art, dass er zur Seite stob bei jedem Schritt mit den schweren Schuhen. Der Weg zu den Gärten führte an einem glucksendem Bach vorbei, an verlassenen Weiden, in Unschlüssigkeit verharrenden Pfählen, denen ihre eigentliche Aufgabe abhanden gekommen schien. Sie hielten sich an Drähten, dem einzigen verbliebenen Mittel der Kommunikation unter einst Blühenden. Das Land war ein weißes Ganzes geworden über zwei Tage und Nächte Dauerschnee.
Und kalt war es.
Die Sonne bemühte sich nicht einmal, viel in ihre einstige Laune zu legen alles mit Licht zu fluten. Die Schatten überwogen. Mein Garten, vor dem ich endlich stand, war nur mit großer Vorstellungskraft wieder zu erkennen. Gebogen die letzten blühenden Rosen, die Buchskugel schneeschwanger, ein großer runder Ball. Vom Dach des Schuppens sprühte feinster Schnee. Kein Weg, keine noch so liebevoll gelegte Begrenzung war zu sehen. Das Herausragende nur verdorrte Sonnenblumen auf schwarz knorrigen Stielen, die Wind und Schnee widerstanden. Ihre großen Augen leer gefressen von Meisen. Ich wollte, ja ich konnte nicht den Schlafenden wecken, indem ich in ihm wanderte auf der Suche nach Irgendwas.
Unter kaltem Staub aber blühte es auf, wenn ich etwas weiter dachte, die dunkle Seite übersah, den Frühling roch...Aus dem Schmelz würde er kommen und die großen Feldsteine erwärmen, auf denen mal eine Katze schlief.
Beim Rückweg trat ich in meine Fußstapfen, während der Himmel die Farbe des Schnees annahm, als hätte er keine eigene mehr.