Der Text
Ein Abend am Strand.
Als wir beide uns aufmachten, um eine kleine Diskothek in zwei Kilometern Entfernung zu besuchen, wurden wir von einem der zahlreichen Hunde begleitet, der die Tage unseres Urlaubs sich öfters in unserer Nähe aufhielt. Weder strichelten wir einen von ihnen, noch fütterten wir die klapperdürren Gestalten, die sich hier in den Tropen so durchschlagen mussten. Es war ihr Schicksal, in das einzugreifen sich von selbst verbot. Manchmal liefen sie so lange neben uns her, bis wir aus Versehen etwas Fressbares fallen ließen, oder einfach nur Gesellschaft suchten. Nie aber entfernten sie sich aus ihrem Bereich, in dem sie Teil einer Gruppe waren, einer Familie.
An diesem Abend begleitete einer von ihnen uns bis zur Diskothek, ließ sich unter unserem Tisch nieder, und sollte vom Ober schon verscheucht werden, was wir aber verhinderten, da er ja so etwas wie ein Freund war.....Der laute Abend schien ihn nicht zu stören, die sicher ungewohnte Hektik nicht. Er wartete auf uns, die wir gewöhnlich nicht vor dem Morgengrauen die Szene verließen. Es fiel uns nicht auf. In einem Moment muss er aufgegeben haben, Muss sich allein auf den Rückweg gemacht haben zu seinem Strandabschnitt, in sein Zuhause.
Am Abend des Folgetages sahen wir ihn wieder. Sein Rückweg muss für ihn durch mehrere Reviere anderer Hunde verlaufen sein, in denen er als Feind empfunden wurde. Durch deutliche Bisswunden an fast allen Körperteilen, aus tief traurigen Augen sah er uns an, die sich zu ihm herab beugten und in einer Sprache zu ihm sprachen, die er verstand. In uns selbst breitete sich Schuldgefühl aus. Ein etwas tief sitzendes Empfinden der Trauer, sowie das Eingeständnis etwas falsch gemacht zu haben.