Der Text
Wie sie nur da liegt. Den ganzen Tag verpennt sie. Rollt sich ein, dass man vom Anblick schon Rückenschmerzen bekommt. Neulich wollte ich eine von denen herzlich begrüßen. Ich lief Schwanz wedelnd auf sie zu, und wollte hinten prüfen, ob alles in Ordnung ist, da dreht sie sich blitzschnell um, und ballert mir eine mit ausgefahrenen Krallen! Seitdem mache ich einen Bogen um alle dieser Art. Ich bin immer um meine Familie herum, bringe sie ins Laufen, wenn sie faul auf dem Sofa sitzt, und was macht sie, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Sie wanzt sich schnurrend an, und wird dann auch noch belohnt! Und dann dieser Sauberkeitsfimmel. Stundenlang entweder Schlafen oder Putzen, igitt! Natürlich weiß ich, dass ich stärker bin, schneller, kräftiger und überhaupt.....
War sie schon einmal mit auf einem einzigen Spaziergang? Ist sie einem einzigen Stöckchen hinterher gelaufen, und hat es wieder gebracht? Frisst auch nur Zeugs aus der Dose, wovon mir schlecht wird! Neulich stolperte ich über eine halbe Maus, die neben der Sofaecke einfach so abgelegt wurde......So etwas macht man doch nicht. Entweder man frisst sie, oder lässt die Pfoten davon. Wie viele meiner Artgenossen haben schon Einbrecher in die Flucht geschlagen, während von diesen Katzen nicht mal der Kopf gehoben wird, wenn die Scheibe klirrt.
Ich kann schwimmen, hole Bälle aus dem Wasser und verjage jede Katze, die es wagt, ihren Unrat auf den Beeten zu verbaggern. Eine habe ich letzte Woche auf einen Baum gejagt. Die sitzt da wohl immer noch und hat Schiss... Das sind highlights in meinem Leben, sage ich euch. Das ist aber auch schon alles, was ich Gutes an ihnen finde. Sie sind auf der Welt zur Freude des Hundes, dafür kann es gar nicht genug Bäume geben.
In die Schule geht keine von ihnen, weil es wohl langsam durchsickert, dass sie unbelehrbar sind. Würden wahrscheinlich unterm Tisch einschlafen. Dabei ist Bildung so wichtig. An welcher Seite man neben Herrchen und Frauchen schreitet, zum Beispiel, oder auf einen Befehl anspricht. Da kann man lange warten. Es gibt nur ein einziges Geräusch, womit man sie unterm Tisch hervor holen kann. Das Öffnen einer Dose Katzenfutter, das Herunterbeugen des Spenders über´m Napf, dann kommen sie angelaufen mit erhobenem Schwanz, und geben ein wissenschaftlich noch nicht entschlüsseltes Geräusch ab.
Ach, was rege ich mich auf. Sollen sie doch machen, was sie wollen. Nur mich in Ruhe lassen nachts, wenn ich meinen Schlaf brauche, und sie dann anscheinend herum streunen, als hätten sie kein Zuhause. Verwerfliches Benehmen!