Der Text
Da blüht doch was...? In jenem Gelb, das ich sonst nur vom Frühling kenne, blüht es an einem struppigen Strauch, der sich die Mühe gegeben hat, an einer Hauswand hoch zu kriechen. Als wenn es ihm nicht schon genug damit war, zur Unzeit zu blühen. Die gelben Sterne nehmen das Grau und Braun aus der Hauswand und schmücken sie, als wäre es nichts besonderes. Vielleicht macht es dem Jasmin ja nichts aus, dass es Schmetterlinge gibt, die nicht kommen würden, nicht eine Biene würde ihren Rüssel im Kelch versenken, und sich mit ihrem Staub aus demselben machen.
Sein sommerlicher Jasmin Bruder duftete sich auf meiner Beliebtheitsskala stets in die vorderen Plätze, aber er? Kann es vielleicht sein, dass der Winterjasmin ein Irrtum war, oder etwas, das der Herbst vergaß mit sich zu reißen? Immerhin ist er auffällig, weil es sonst nicht viel zu sehen gibt. Es scheint ihm zu genügen beachtet zu werden. Am liebsten würde ich mich zu ihm hinab beugen und ihm zuflüstern:
Gegen den Strom zu glänzen ist etwas ganz Besonderes!