Der Text
Es ist Krieg! Schreit es aus den Zeitungen, Nachrichten. Wird auf den Straßen weiter gereicht. Woran willst du das erkennen? Fragt es zurück. Am Warten, sagt es, am Warten darauf, dass es losgeht, endlich entscheidet, wer leben darf und wer nicht mehr. Krieg entscheidet, und hat sich längst unter allen Fragenden verbreitet, die nicht ahnen, dass er schon begonnen hat. In den Köpfen weniger einzelner Vordenker, die ihr Weltbild korrigiert haben möchten. Zum Wohle der Allgemeinheit versteht sich. Es ist wie Gift, das nicht sofort wirkt. Geglaubt wird erst dann, wenn er ausbricht. Ausbricht sagt man so. Zuvor gibt es noch einige Zeichen. Ein kleines Fieber, das ein größeres erahnen lässt.
Die Flamme braucht Sauerstoff, die Luft Wasser fürs Gewitter, und was braucht der Mensch? Komm mir nicht mit Frieden, den hat man, merkt ihn ja nicht, weil er einfach da ist und war. Der Bequeme schaut sitzend aus dem Fenster, und weiß die Scheibe zwischen sich und dem Regen. Und dann sind ja noch alle Sicherungen eingeschaltet, die vorsorglich funktionieren, wenn es denn nötig wird. Und wenn nicht? Hör mir auf mit den Zweifeln, bis es dazu kommt, wird es nicht dazu kommen, sagt die Beruhigung. Nur die leise Unruhe vor dem Einschlafen will nicht so recht weichen. Es kommt der Schlaf mit seinen bunten Bildern. Doch ist es nicht wie mit dem Krieg? Wer erinnert sich schon an das Geträumte. Schnell sind die Bilder fort, und wenn man fragt wovon geträumt, sagt es: Da war doch nichts, an was ich mich erinnern kann. Zu schwach die Kraft, die Frieden heißt, erhalten wird durch jeden Tag Bemühen drum. Sonst schreit es bald, wie es zu oft geschah:
Es ist Krieg!